GRENZ_GÄNGE Werkschau 2_3

Samstag, 16. April 2016, 19 Uhr ERÖFFNUNG KUNST im OFFSPACE Club International C.I. Payergasse 14, 1160 Wien

„Grenzgänge“ – zweite Gruppenausstellung zum Jahresthema 2016 im Club International!

Am 16.April wird im Ottakringer OFFSPACE Club International C.I. die zweite von drei Gruppenausstellungen zum Jahresthema 2016 „Grenzen überschreiten… in Bewegung sein“, eröffnet. Zum Tragen kommen malerische Positionen von 8 international tätigen, aus verschiedenen Ländern stammenden, in Österreich, Deutschland und Senegal lebenden Künstlerinnen und Künstlern, in denen das Thema vorwiegend aufsymbolische und abstrakte Weise verarbeitet wird.

Ausgangsbasis für das Ausstellungskonzept sind der permanente Wandel und die Veränderungsprozesse, denen wir in unserer schnelllebigen Gegenwart ausgesetzt sind. Das Überschreiten von physischen,psychischen oder geographischen Grenzen, sei es durch Flucht, sei es durch Höchstleistungen auf verschiedenen Gebieten, spielt ebenfalls eine Rolle. Das Thema „Bewegung“ manifestiert sich dabei sowohl in den Inhalten der gezeigten Kunstwerke als auch in ihrer vielfältigen technischen Umsetzung in Malerei undZeichnung.

Elisabeth BURKERT geht es in ihren drei Werken um Freiheit und Sehnsucht. Der Betrachter soll verborgene Dinge darin entdecken und eigene Interpretationsmöglichkeiten suchen.

Die Werke von Mafatime DIONE, einem jungen Künstler aus dem Senegal, beschreiben seine Faszination für Phänomene der Natur. Das Universum hat er im Triptychon CALL OFUNIVERSE verewigt – „es kennt keine Endlichkeit, keine Grenzen, keinen Stillstand. Zum Werk STORM  heißt es: „Der Sturm reinigt und klärt. Grenzen sind keine Hindernisse. Alles ist in Bewegung“.

Inspiriert durch berühmte Maler entwickelte Dione seinen eigenen Malstil. Heute entstehen Werke, die von der Spiritualität und dem Leben in Afrika erzählen. Teils realitätsnah, teilsabstrahiert oder abstrakt malt er mit Pinsel, seinen Händen oder verwendet Acrylspray.

Andrea GEDL beschäftigt sich mit den psychologischen Folgen der persönlichen, gesellschaftspolitischen und industriellen Grenzüberschreitung, der Sehnsucht nach Ruhe als Folge der Reizüberflutung, dem Bedürfnis nach Flucht aus der Leistungsgesellschaft.

Am Abgrund der Wirklichkeit zeigt ein Pferd als Symbol der Freiheit und der menschlichen Kraft. Es stößt an seine Grenzen und die der Naturgesetze, ausgeliefert und unentschlossen.

Der Wohlstand, die Schnelllebigkeit erschöpft Europa, das sich in der Sehnsuchtnach Innehalten ausruhen möchte. EUROPAS SCHLAF weckt allerdings zerstörerische Kräfte derer, die ihre Krallen nach ihm ausstrecken. Er ist auch eine Anspielung auf die aktuelle politische Situation…

Der Tulpenfresser kann ein Blick in die Zukunft sein, in dem die Nashörner überzüchtete Tulpen fressen müssen und das Segeln nur an deren Nasenmöglich ist…

Der schwarze Hund spiegelt die Sehnsucht nach Ruhe wieder, so wie sie von van Goghin der französischen Provinz gesucht wurde. Das Werk ZEITREISE repräsentiert die Suche nach „archaischem” Rückzug aus der Leistungsgesellschaft.

Sonja HENISCH verwendet in ihren Ölbildern zarte Blüten und als Gegensatz echten Stacheldraht als Symbole der Verletzlichkeit und der  Verletzung, aber auch der Befreiung.

Ähnlich einer Lotosblüte erweckt die Magnolienblüte die Leidenschaft, sich zu nähern, zart zuberühren, sie in den Händen zu halten, den Duft auszukosten. Sie könnte alseine Metapher für das Reine, Schöne, Paradiesische betrachtet werden.

Der Stacheldraht schützt auf der einen Seite und verletzt auf der anderen. Umgelegt auf die Flüchtlingsfrage heißt das: kann man die Menschen dazu bewegen sich zu einer Klarsicht und zu einem Bekennen zu humanitären Werten bewegen?

Melinda HORVATH legt dem Betrachter der beiden Bilder aus der Serie „Zwischen Himmel und Erde“ nahe, dass alles miteinander in Verbindung steht, mit sichtbaren und unsichtbaren Linien. Daher schweben die Impressionen zwischen Himmel und Erde und sind verbunden mit beiden.

Elke HUBMANN-KNIELY lädt in ihren Bildern zum Sehen ein, seiner eigenenIntuition, seiner eigenen Fantasie freien Lauf zu lassen. Die nicht-gegenständliche und abstrakte Malerei steht im Zentrum, es finden sich neben expressiven Farbflächen zarte Strukturen, die an organische Formen erinnern.

HIMMLISCHE HÖLLE und HÖLLISCHER HIMMEL werfen Fragen auf: Wo ziehen wir die Grenze zwischen Himmel und Hölle? Wo beginnt das Böse in den alltäglichen Grenzgängen?

REM-PHASE 1 und 2 erforschen Traum und Wirklichkeit: was empfindet man als real und was ist Fiktion?

Die fünfteilige Serie Furcht, Folgen,  Kindheit, Ratlosigkeit und LEBENSWEG von Lucja Radwan nimmt Bezug auf die heutige Flüchtlingssituation: auf die Angst und Bedrohung, auf Tod, Glaubensverfolgung und auf Kinder ohne Kindheit; auf all die Ursachen, die die Menschen zum Verlassen ihrer Heimat veranlasst – in der Hoffnung auf ein „sicheres“ Leben…

Die Künstlerin istgeprägt von eigenen Erfahrungen und den Erzählungen ihres Vaters von seiner Zeit als KZ-Häftling in Auschwitz und Buchenwald.

Traude SCHUBERT liebt Farben und experimentiert gerne mit ihnen. So entstehen Werke, die sie selbst immer weiterfordern. Ihr Statement dazu: „Mal dir die Welt bunt! In der Kunst gibt es sogut wie keine Grenzen. Wir bewegen uns frei in Fantasie und Farben.“

RED MOUSE IN THE BLUE GARDEN und BLUE SUNSHINE AND A GREEN SKY wurden mit Acrylfarben in mehreren Schichten auf Leinwand gemalt.Oder besser gesagt, nur die Farben. Mit Hilfe einer Folie gestalteten sich die Bilderselbst.

Die Ausstellung kann bis Anfang Juni bei freiem Eintritt täglich von 10-2 Uhr frühbesichtigt werden. Abseits der Vernissage finden auf Anfrage Führungen und Hintergrundgespräche mit den Künstlerinnen und Künstlern und der Kuratorinstatt.

www.galeriestudio38.at/GRENZEN-UEBERSCHREITEN

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