EHFG 2011: Große Gesundheitsstudie – Angehörige und Freunde genauso wichtig für die persönliche Gesundheit wie Medizinsystem

Menschen, die in gesundheitlichen Belangen gut informiert und aktiv sind, gehen zu ihren ungesund lebenden Zeitgenossen/-innen eher auf Distanz – und vergeben damit vielleicht Chancen, Gesundheitsbewusstsein weiter zu geben.

Dass ist eines der Ergebnisse des Edelman Health Barometer, einer groß angelegten Gesundheitsstudie, deren Ergebnisse heute erstmals beim European Health Forum Gastein vorgestellt wurden.
Bad Hofgastein, 6. Oktober 2011 — Angehörigen und Freunden/-innen wird von den Befragten genauso viel Verantwortung für die persönliche Gesundheit beigemessen wie Ärzten/-innen oder anderen Gesundheitsberufen – das ist eines der Ergebnisse des Edelman Health Barometer, einer groß angelegten Gesundheitsstudie, die heute beim European Health Forum Gastein präsentiert wurde. Nach dem eigenen Verhalten sind es 43 Prozent der Befragten zufolge Freunde/-innen und Angehörige, die am meisten Einfluss auf die persönliche Gesundheit haben, mehr als ein Drittel (36 Prozent) ist davon überzeugt, dass Freunde/-innen und Angehörige den größten Einfluss auf ihr Ernährungsverhalten haben.
Die Ergebnisse zeigen auch, dass Menschen, die gesundheitsbewusst leben, eher keinen Kontakt mit ungesund lebenden Zeitgenossen/-innen pflegen, die von ihrem Beispiel und Wissen profitieren könnten. Fast ein Drittel der Befragten (31 Prozent), vor allem solche mit einem gesunden Lebensstil, distanzieren sich von Bekannten mit ungesunden Gewohnheiten. Für einen noch größeren Teil, nämlich 44 Prozent, spielt das Gesundheitsthema in den Sozialkontakten keine Rolle – diese Gruppe hat tendenziell weniger Gesundheitsbewusstsein, informiert sich weniger über Gesundheitsthemen und hält Lebensstiländerungen weniger lange durch.
Die wichtige soziale Dimension von Einflüssen auf die persönliche Gesundheit war eines der zentralen Themen der umfangreichen Umfrage mit mehr als 15.000 Teilnehmern/-innen in 12 Ländern. „Die Ergebnisse sind eine Herausforderung für die Gesundheitssysteme, aber auch ein Alarmsignal für uns alle: Ob es uns bewusst ist oder nicht, wir alle beeinflussen Gesundheit in allen Lebensbereichen“, sagte Nancy Turett, Global President, Health, Edelman. “Gesundheit – ob gut oder schlecht – ist bildlich gesprochen ansteckend, und es ist die Verantwortung jedes einzelnen, besonders aber von Meinungsbildnern/-innen, entsprechend zu handeln.“
Weiter Weg vom Vorsatz zum Handeln
Die Studie zeigt, dass es vom Vorsatz, gesünder zu leben, zur tatsächlichen Umsetzung ein weiter Weg ist. The survey reveals an “action gap” between the desire to be healthier and the ability to change. Mehr als die Hälfte der Befragten haben zumindest eine ungesunde Angewohnheit, etwa eine ungünstige Ernährung, fehlende Bewegung oder Nikotinkonsum. 62 Prozent der Befragten gaben an, dass sie versucht haben, diese Angewohnheit zu ändern, aber die Hälfte von ihnen hat das nicht geschafft – vor allem, weil eine Abhängigkeit bestand oder weil ihnen Genuss und Belohnung fehlte. Auch mangelnde Unterstützung der unmittelbaren Umgebung trägt dazu bei, dass es beim gesunden Vorsatz bleibt.
„Wir haben einen enormen Einfluss nicht nur auf unsere eigene Gesundheit, sondern auch auf die Gesundheit der Menschen um uns“, betonte Nick Fahy, ehemaliger Abteilungsleiter für Gesundheitsinformation, in der Generaldirektion für Gesundheit und Verbraucherschutz der Europäischen Kommission und Senior Health Policy Advisor bei Edelman. “Der Einfluss, den wir haben, muss uns bewusst sein. Genauso wie sich schlechte Gesundheitsgewohnheiten in sozialen Netzwerken verstärken können, so können es auch die guten.”
Die digitale Welt kann gesundheitsbewusstes Verhalten durchaus fördern, zeigt die Studie. 51 Prozent der Befragten gaben an, digitale Quellen wie soziale Netzwerke für Gesundheitsinformationen zu konsultieren. Während insgesamt nur 20 Prozent der Befragten Apps oder andere digitale Tools für ihr persönliches Gesundheitsmanagement verwenden, geben 68 Prozent der User an, dass ihnen diese Technologien dabei helfen, gesünder zu leben.  
Die Wirtschaft oder Politik haben nach der Einschätzung der Umfrageteilnehmer/-innen einen besonders geringen Einfluss auf ihre Gesundheit, verglichen mit Angehörigen, Freunden/-innen oder NGOs.
82 Prozent der Befragen glauben, dass die Wirtschaft eine wichtige Rolle in der Gesundheitsförderung spielt – allerdings sind nur 32 Prozent davon überzeugt, dass sie diese Rolle derzeit auch wahrnimmt. Unternehmen sollten auf verschiedenen Ebenen aktiv werden, wünschen sich die Befragten, in der Gesundheitsaufklärung ebenso wie durch Innovation oder in der betrieblichen und lokalen Gesundheitsförderung.
Das EHFG ist der wichtigste gesundheitspolitische Kongress der Europäischen Union, mehr als 600 Entscheidungsträger/-innen aus 45 Ländern diskutieren hier zentrale Zukunftsthemen der europäischen Gesundheitssysteme
EHFG-Breakfast-Workshop 1: “Consumer insights in health”. 6.  Oktober 2011
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