EHFG 2012:

Die Finanzkrise trifft die europäischen Gesundheitssysteme – Qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung in Gefahr.

Die schlechter werdenden finanziellen Ressourcen in ganz Europa werden voraussichtlich einen direkten Einfluss auf die europäischen Gesundheitssysteme und die Gesundheit der Europäerinnen und Europäer haben. Dies betrifft nicht nur die eingeschränkte Verfügbarkeit bestimmter Therapieangebote in den von der Krise am härtesten getroffenen Ländern. Auch in den wohlhabenderen Teilen Europas wird eine Reduktion des medizinischen Personals spürbar werden, so Experten/-innen beim European Health Forum Gastein.

Bad Hofgastein, 4. Oktober 2012 – „Die erste Konsequenz der Krise ist eine unmittelbare finanzielle Wirkung auf die Ärzteschaft, die zu zunehmender Demotivation führen kann“, sagte Dr. Edwin Borman, Generalsekretär der European Union of Medical Specialists, heute beim Europäischen Gesundheitsforum Gastein (EHFG). Bereits jetzt seien in einigen Ländern Personalstände eingefroren worden und freiwerdende Stellen werden – wenn überhaupt – nur zum Teil nachbesetzt. Die Zahl der Beschäftigten in den Gesundheitsberufen steigt nicht an – und wird in manchen Fällen sogar reduziert – während gleichzeitig die anstehende Arbeit und die qualitativen Ansprüche kontinuierlich steigen.

Für die verbleibenden Ärzte/-innen werde die Herausforderung, qualitative hochwertige Medizin zu praktizieren, immer schwieriger, so Dr. Borman: „Die Ressourcen werden ebenfalls eingefroren und die Ärzteschaft muss sich mit den Konsequenzen arrangieren. In manchen Fällen wird die eingeschränkte Verfügbarkeit von Medikamenten und Ausrüstung zwangsläufig zur Rationierung führen. Bislang haben die Ärztinnen und Ärzte ihre Produktivität immer weiter gesteigert und bieten trotz eingeschränkter Mittel qualitativ hochwertige Versorgung für ihre Patientinnen und Patienten.“ Gleichzeit würden sie auf die negativen Konsequenzen der Krise aufmerksam machen und sich für eine Verbesserung der Situation ein. „Wie lange wir in der Lage sind, das hohe Niveau der Gesundheitsversorgung zu halten, an das wir uns alle gewöhnt haben, wird sich zeigen. Gerade weil die Ärzteschaft an ihrer ethischen Verantwortung festhält, sind wir tief besorgt, dass manche Regierungen finanzielle Überlegungen über die gegenwärtige und zukünftige Gesundheit ihrer Bürger/-innen stellen.“

Das EHFG ist der wichtigste gesundheitspolitische Kongress der Europäischen Union, mehr als 600 Entscheidungsträger aus 45 Ländern diskutieren vom 3. bis 6. Oktober 2012 bereits zum 15. Mal zentrale Zukunftsthemen der europäischen Gesundheitssysteme.

Fotos zum diesjährigen European Health Forum Gastein finden Sie unter http://www.ehfg.org/940.html.

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