ISO 9001:2015 – Revolution oder Evolution?

Leoben, im Oktober 2014 – In einem Jahr ist es soweit: Die überarbeitete ISO 9001:2015 wird im September 2015 veröffentlicht. Anhand der DIS (Draft International Standard) wird erkennbar, dass die ISO 9001:2015 keine Revolution, sondern „nur“ eine Evolution ist.

„Diese Evolution zeichnet sich inhaltlich in Form notwendiger Weiterentwicklungen einiger Aspekte in Richtung umfassendes Qualitätsmanagement (TQM), aber auch hinsichtlich unternehmerischen Hausverstands aus“, erklärt DI Harald Staska, Geschäftsführer des auf Zertifizierungen und Qualitätsmanagementsysteme spezialisierten Unternehmens C.O.M.E.S „Strukturell, also im Sinne der neuen harmonisierten Gliederung der Hauptabschnitte (Anm.: High-Level Structure gem. Annex SL) kann durchaus von einer Revolution bezüglich der gelungenen Harmonisierung mit anderen Managementsystem-Normen wie z.B. ISO 14001, ISO 27001 gesprochen werden.“

 

Die wichtigsten Neuerungen bzw.Weiterentwicklungen

 

Der Kundenbegriff wird um die Berücksichtigung der Anforderungen verschiedener Interessensgruppen (Kontext der Organisation: „interessierte Parteien“) erweitert. Dadurch wird der moderne Aspekt der Stakeholder entsprechend integriert. Das risikobasierte Denken (Anm.: kein formales Risikomanagementsystem!) soll zum einen als adäquater Ersatz für die nicht mehr geforderten Vorbeugungsmaßnahmen dienen und zum anderen die Organisationen zum „Denken in Szenarien“ bewegen.

 

Es gibt einen erneuten Anlauf in Richtung eines vertieften Prozessansatzes; die nun endlich gelebte Prozessorientierung (und nicht verschleierte Funktionsorientierung!) soll zur normativen Vorgabe werden. Noch mehr als in der aktuellen ISO 9001:2008 wird der prozessorientierte Ansatz betont bzw. sogar explizit gefordert.

Weiters verweist der aktuelle Entwurf (DIS) bei der Ermittlung der Anwendbarkeit der Anforderungen nicht mehr speziell auf „Ausschlüsse“ (vgl. ISO 9001:2008; 1.2). Bei der Planung der Qualitätsziele und wie diese erreicht werden, müssen „SMARTe“ Aspekte bestimmt werden: nämlich was getan wird, welche Ressourcen erforderlich sind, wer verantwortlich ist, wann es abgeschlossen wird und wie die Ergebnisse bewertet werden.

 

„Eile bezüglich der Zertifizierung der neuen ISO 9001:2015 ist vorerst noch nicht geboten“, so DI Harald Staska weiter. „Die Certification Transition Timeline, also die Übergangszeit für die Zertifizierung, räumt Organisationen eine Re-Zertifizierung bis spätestens September 2018 ein. Aber: Um die Durchdringung der evolutionären Änderungen von der Führung bis zur Basis zu gewährleisten, sollte auf jeden Fall mit der Auseinandersetzung sowie der Planung des Change-Prozesses so früh wie möglich nach der Veröffentlichung der FDIS (Final Draft International) im Sommer 2015 gestartet werden“, rät Staska.

 

Hintergrund C.O.M.E.S

Das auf Beratung und Training im Bereich Organisation und Managementsysteme spezialisierte Unternehmen C.O.M.E.S berät und begleitet Kunden seit 10 Jahren höchst erfolgreich im Bereich ISO-Zertifizierungen, Managementsysteme, Audits sowie Trainings und Coaching. Zu den Kunden zählen die Landwirtschaftskammern österreichweit, AUVA, AVL List, GTECH International, OMV Refining and Marketing, Nationalparks AUSTRIA, Elin Motoren, Montanuniversität Leoben sowie die burgenländische KRAGES uvm.

Weitere Informationen unter: www.comes.at

 

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