Burnout stark im Ansteigen

Ausgebrannt und leer fühlen sich derzeit viele Österreicher/innen. Zu viel Druck im Job und zu wenig Erholungsphasen in der Freizeit, das führt irgendwann unweigerlich in ein Burnout.

Weniger ist mehr. Dieser Leitsatz wird aus Kostengründen Europaweit in den Chefetagen praktiziert. Gesund-schrumpfen der Firmen und eine maximale Gewinnorientierung gelten dabei als oberste Prämisse, so der Liezener Autor Alfred Stadlmann, der, seit er im Jahre 2008 selbst ein Opfer eines Burnout wurde, zu einem kritischen Beobachter und Mahner geworden ist.
Ärzte, Pflegepersonal, Lehrer, Öffentlicher Dienst, Handel, usw. – der Begriff Burnout ist in aller Munde. Die Überforderung der Menschen ist klar zu erkennen. War es vor Jahren noch Tabu, sich mit seinen Ängsten, Depressionen und Burnout zu outen, so ist das in diesen Tagen ganz anders. Die Psychotherapeuten und Psychologen haben volle Wartezimmer, ein Klinikaufenthalt ist nur mit utopischen Wartezeiten zu ergattern und die Burnout-Erkrankten leiden derweil Höllenqualen, sind verunsichert und hoffnungslos. Alfred Stadlmann kennt dieses zermürbende Gefühl nur zu gut. „Mir hat das Schreiben über viele trostlose Tage hinweggeholfen und nach einiger Zeit wieder Mut und Zuversicht gegeben. Es war ein langer, steiniger Weg“, so der Autor.
Mit seinem Buch "Zeit der Tränen – Ausgebrannt" hat Stadlmann eine authentische Biografie dieser schwersten Zeit seines Lebens geschrieben. Einfühlsam beschreibt er darin die Gefühlswelt eines Erkrankten und seine Ratlosigkeit. Arztbesuche, Psychologentermine, Klinikaufenthalt und die täglichen Sorgen und Ängste alles zu verlieren, machen sein Buch zu einem Leitfaden, wie man sein Leben nicht leben sollte. „Die Liebe meiner Familie gab mir einen sicheren Ankerplatz“, meinte der passionierte Segler in diesem Gespräch. Er erntete für seine ehrlichen Zeilen das positive Feedback vieler Leser: "Danke, dass Sie dieses Buch geschrieben haben. Es war, als hätten Sie mir einen Spiegel meiner eigenen Unzulänglichkeiten vors Gesicht gehalten." So der einhellige Tenor der meisten Leser.
Mittlerweile ist das Buch von Alfred Stadlmann, der sich selbst als Hobbyautor bezeichnet, zu einem Selbstläufer geworden. Seit Wochen rangiert es unter den Top 10 bei Amazon in der Rubrik Burnout Buch. Was den Autor einerseits freut, macht ihn auch nachdenklich und er fragt sich immer öfter: "Wohin wird das noch führen? Wann steht wieder der Mensch und nicht der Profit an oberster Stelle?" Sollte es so weitergehen, wird das Gesundheitswesen Österreichs bald selbst in ein Burnout schlittern.
Der Autor ist unter: www.steirerbua.at zu erreichen.

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