Erst testen, dann mit Persönlicher Schutzausrüstung (PSA) einkleiden

Eine Chemikalienschutzkleidung Typ 6 schützt nicht vor allen Chemikalien

Schwechat, 17. Mai 2014 – Hat die Gefährdungsbeurteilung ein eher geringes Risiko ergeben, greifen Einkäufer von Batterieherstellern oder in der Galvanikindustrie gern auf eine Chemikalienschutzkleidung Typ 6 zurück, die den Anforderungen der Norm EN 13034 entspricht. Sie bietet eingeschränkten Schutz gegen die Einwirkung von flüssigen Aerosolen, Spray und leichten Spritzern.

„Aber Vorsicht! Der Hinweis ‚eingeschränkter Schutz’ im Normentext ist unbedingt ernst zu nehmen“, gibt Bernd Feketeföldi zu bedenken. Der kaufmännische Geschäftsführer der MEWA Texil-Service GmbH und weist darauf hin,dass die Normenerfüllung einer Chemikalienschutzkleidung nur grob die Richtung vorgibt. Sie sage aber nichts über ihre tatsächliche Eignung am Einsatzort aus.Der Hintergrund: Die Prüfbedingungen im Labor und die Anforderungen in der Praxis können stark voneinander abweichen. „Im Rahmen der Prüfung nach Typ 6 muss die Beständigkeit nur mit einer von vier Chemikalien nachgewiesen werden!“, so Bernd Feketeföldi. Darüber hinaus gibt es eine große Varianz der Schutzfunktion, die durch Konzentration, Temperatur und Einwirkungszeit einer Chemikalie bedingt ist. Welche Schutzkleidung sich im konkreten Fall eignet,sollte immer bezogen auf die am Arbeitsplatz eingesetzten Chemikalien unter Berücksichtigung ihrer Konzentration, der Temperatur und Einwirkungszeit abgefragt werden.

Der PSA-Experte rät daher, eine Kleidung vor ihrer Anschaffung zu testen.So finden der verantwortliche Einkäufer und die Fachkraft für Arbeitssicherheit heraus, wie sich Fasersubstrate bei „ihrer“ Chemikalie verhalten.„Anschließend, wenn ein geeignetes Gewebe ausgemacht wurde und feststeht, dass die Schutzkleidung die funktionalen Voraussetzungen erfüllt, empfehlen wir einen praxisbezogenen Tragetest, ergänzt er. Dadurch wird abschließend deutlich, ob eine Kleidung auch wirklich die am Arbeitsplatz geforderten Bedingungen optimal erfüllt.

Professionelle Pflege ist erforderlich

Selber waschen ist bei einer Chemikalienschutzkleidung Typ 6 übrigens nicht ratsam: Damit ihre Schutzfunktion dauerhaft erhalten bleibt, muss sie in der Regel nach jedem Waschen nachgerüstet werden. Ein Verfahren, das nur von einem professionellen Textil-Service-Unternehmen durchgeführt werden kann. Wer seine Mitarbeiter sicher einkleiden will, sollte Experten mit der Pflege beauftragen.

Bild: Bernd Feketeföldi

MEWA Textil-Management

MEWA versorgt Unternehmen europaweit von 42 Standorten aus mit Berufs- und Schutzkleidung, Putztüchern, Ölauffang- und Fußmatten sowie Arbeitsschutzartikeln. 4.500 Mitarbeiter betreuen mehr als 165.000 Kunden aus Industrie, Handel, Handwerk und Gastronomie. 2012 erzielte die MEWA Gruppe einen Umsatz von 528 Millionen Euro.

Gegründet 1908, ist MEWA heute führend im Segment Textil-Management. Im November 2013 kam MEWA unter die Top 3 des Deutschen Nachhaltigkeitspreises in der Kategorie „Deutschlands nachhaltigste Produkte / Dienstleistungen“. Bereits 2011 wurde das Unternehmen vom Verlag Deutsche Standards als „Weltmarktführer“und 2013 zum zweiten Mal als „Marke des Jahrhunderts“ ausgezeichnet.

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