Generation 50plus: Von „digital seniors“ und „altem Eisen“

Das Medienverhalten im fortgeschrittenen Erwachsenalter hat im öffentlichen Bewusstsein kaum Platz. Welche negativen Auswirkungen das hat, weiß die Software-Schulungsexpertin Christine Baumgartner.

In einer Welt der „early adopters“ und „digital natives“ ist es für Nicht-Profis keine Selbstverständlichkeit, mit den neuesten High-Tech-Entwicklungen Schritt zu halten. Mit zunehmenden Jahren wird das sogar noch schwieriger. Wer kein „digital senior“ ist, gehört automatisch zum „alten Eisen“. Und die Wirtschaft lässt sich traditionell nur ungern auf die Bevölkerungsgruppe der Senioren ein – selbst dann, wenn man ihnen ihr Alter nicht einmal ansieht. Das ist ein Paradoxon, sagt Christine Baumgartner, die seit Jahren erfolgreich Senioren und Wiedereinsteigerinnen im Umgang mit digitalen Medien schult: „Menschen im fortgeschrittenen Erwachsenenalter, die verglichen mit früheren Generationen körperlich und geistig in Top-Form sind, verfügen zwar über die finanziellen Mittel, um Computer und Online-Angebote zu nutzen, sind aber oft davon ausgeschlossen, weil ihnen die Skills fehlen. Hier liegt viel Potenzial, das seit Jahren vom Markt ignoriert wird.“
Ein Blick in den eigenen Verwandten- oder Bekanntenkreis bestätigt das: Menschen, die ohne EDV-Unterricht in der Schule groß geworden sind, verpassen nach und nach den Anschluss. Anfangs finden sich noch Möglichkeiten, mit fachkundiger Unterstützung aus dem persönlichen Umfeld, diese Wissenslücke zu kompensieren – egal ob bei der Reisebuchung im Web, beim Preisvergleich oder Online-Kauf. Aber Dauerlösung ist das keine, bestätigt Baumgartner: „Je länger dieses ‚Outsourcing‘ dauert, umso mehr Selbständigkeit wird dabei eingebüßt. Denn eines darf man nicht vergessen: Das Internet ist gerade für ältere Menschen mit eingeschränkter Mobilität ein probates Mittel, um geistig agil und gesellschaftlich aktiv zu bleiben. Wer Mailen, Surfen und Skypen beherrscht, hat viel mehr Möglichkeiten, sich mit seiner Umwelt auszutauschen. Auch Smartphones, Tablets und Apps können das Leben älterer Menschen ungemein bereichern – vorausgesetzt sie können damit umgehen“, so die Geschäftsführerin von Fit am Mac.
Genau dabei unterstützt Baumgartner Menschen, die – aus welchen Gründen auch immer – nicht mehr „up-to-date“ sind, damit sie wieder ein Stück Lebensqualität zurückbekommen. Dabei nutzt sie ihre eigenen Erfahrungen als Späteinsteigerin. Ihr Erfolgsrezept: ein sehr persönlicher Zugang, der auf dem Konzept des lebenslangen Lernens beruht. Dazu braucht es allerdings nicht nur technische Expertise sondern auch Fingerspitzengefühl, damit man die Menschen punktgenau dort abholt, wo sie stehen. „Ich habe nie daran geglaubt, dass der sprichwörtliche „Hans“ nie mehr lernt, was er als „Hänschen“ versäumt hat. Meine Kunden und Kundinnen bestätigen mich täglich darin“, so die Expertin.
Nähere Infos: www.fit-am-mac.at

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