In 95 Prozent aller Insolvenz-Fälle bleiben die Rollläden für immer unten

Peter_Androsch, Geschäftsführer von Österreichs führender Kreditversicherungsmaklergesellschaft A.C.I.C.
Peter Androsch ist Geschäftsführer von Österreichs führender Kreditversicherungsmaklergesellschaft A.C.I.C. © A.C.I.C.

3 Tipps vom Kreditversicherungsexperten Peter Androsch

„Unseren Beobachtungen nach werden nur rund fünf Prozent aller Insolvenzen in Österreich als Sanierungsverfahren eröffnet, 95 Prozent enden hingegen mit der Liquidation“, erklärt Kreditversicherungsexperte Peter Androsch. Dadurch bleibt den Gläubigern nur wenig Hoffnung, ihre Forderungsausfälle in den nächsten Jahren durch neue Geschäfte mit ihren insolventen Kunden zurückzuverdienen. „Schrecken Sie angesichts des Rückstaus bei den Insolvenzanträgen nicht vor einem strengen Mahnwesen zurück“, lautet daher einer der Tipps des Experten. 

Nach dem Auslaufen von staatlich verordneten Stundungen und Hilfsmaßnahmen gab es bereits im 4. Quartal 2021 einen spürbaren Anstieg der Unternehmensinsolvenzen. Weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit kam es zuletzt aber noch zu einem anderen Phänomen: „Während sich früher Eigen- und Gläubigeranträge noch weitgehend die Waage gehalten haben, gehen heute bereits fast 70 Prozent aller Insolvenzanträge auf die Gläubiger zurück“, erklärt Peter Androsch, Geschäftsführender Gesellschafter von Österreichs führender Kreditversicherungsmaklergesellschaft A.C.I.C. „Wir raten den Unternehmen schon seit längerem zu einem straffen Forderungsmanagement in Kombination mit weiteren Präventivmaßnahmen“, so der Experte weiter. Denn die Hoffnung auf ein späteres Sanierungsverfahren sei in rund 95 Prozent der Fälle vergebens.

  1. Ein straffes Forderungsmanagement führen

Niemand ist gerne „lästig“. Besonders heikel wird die Sache aber dann, wenn ein wichtiger Kunde in Zahlungsverzug gerät und man insistieren muss. „Wenn umsichtige Zahlungserinnerungen oder gar eindringliche Mahnschreiben nicht mehr fruchten, sollten die Gläubiger keinesfalls vor weiteren Schritten zurückschrecken und auch nicht zu lange damit warten“, empfiehlt Androsch. Je nach „Eskalationsstufe“ sei das die Beauftragung eines Inkassobüros bis hin zum Gang vor die zuständigen Landes- bzw. Handelsgerichte, um dort Exekutions- oder Insolvenzanträge gegen die Kunden einzubringen. Viele Unternehmen würden nur die Gefahr sehen, einen wichtigen Kunden zu verprellen, übersehen aber das enorme Risiko, dass gerade dort ihre offenen Forderungen besonders groß sein dürften.

  1. Diskret Informationen einholen

Je nach Branche und Betriebsgröße haben Unternehmen oft unzählige Neu- und Bestandskunden, über deren Bonität und vergangene Zahlungsverhalten sie manchmal nur unzureichend Bescheid wissen. Eine Möglichkeit, um Abhilfe zu schaffen, ist die Einholung von Informationen über Kreditauskunfteien. Die andere Option ist der Abschluss einer Kreditversicherung, weil im Zuge dessen die Kunden einem umfangreichen Screening unterzogen werden. „Die Kreditversicherer wollen natürlich auf Nummer sicher gehen, weil sie im Insolvenzfall die offenen Forderungen an die Lieferanten begleichen müssten. So mancher Lieferant ist im Zuge dieser Screenings dann sehr überrascht, wenn sie beiläufig erfahren, dass einer oder mehrere seiner Geschäftskunden, bzw. die handelnden Personen dahinter, bereits in der Vergangenheit mit anderen Gesellschaften in die Insolvenz geschlittert sind“, wie Androsch schildert.

  1. Günstiges Zeitfenster nutzen

Die staatlichen Hilfsmaßnahmen für die Unternehmen haben noch zu einem anderen interessanten Phänomen geführt. „Durch die künstlich niedrig gehaltenen Insolvenzquoten hatten die Kreditversicherer bzw. in weiterer Folge auch die Rückversicherer in den vergangenen 1,5 Jahren nur sehr geringe Schadensverläufe zu verzeichnen“, erläutert Androsch. Dadurch sind diese derzeit noch kulant bei der Vergabe von Kreditlimiten und die Prämien sind relativ niedrig. „Es ist ein Zeitfenster, das findige Lieferanten derzeit noch nutzen können, um ihre Forderungen für mindestens ein Jahr zu relativ guten Konditionen abzusichern“, so der Experte. Viel Zeit bleibe allerdings nicht mehr.

A.C.I.C.

Das Austrian Credit Insurance Counsel (A.C.I.C.) ist Österreichs führende Spezialmaklergesellschaft für Kreditversicherungen. Das Unternehmen wurde 2009 vom geschäftsführenden Gesellschafter Peter Androsch gegründet. Kreditversicherungen dienen dem Risikomanagement, indem sie Lieferanten Schutz vor der Zahlungsunfähigkeit ihrer Kunden bieten. Der Gesamtmarkt gemessen an Prämieneinnahmen der Kreditversicherer bewegt sich in Österreich bei 140 Millionen € pro Jahr. Rund 6000 Unternehmen sind einer Schätzung zufolge versichert. A.C.I.C. ist unter anderem auch Repräsentant der AU Group in Österreich. Dadurch steht exportorientierten Kunden des A.C.I.C. ein internationales Netzwerk an Experten für Kreditversicherung, Factoring und Forderungsmanagement zur Verfügung. Peter Androsch ist zudem Vorstandsmitglied beim internationalen Kreditversicherungsmaklerverband BARDO. www.acic.at

Information
A.C.I.C. Kreditversicherungsmakler GmbH
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Tel.: + 43 650 856 98 81
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