P&P Strategiebarometer 2011

Worauf es internationalen Top-Managern 2011 wirklich ankommt, zeigt aktuell das erstmals von P&P durchgeführte „P&P Strategiebarometer 2011“. 394 internationale Top-Manager aus Österreich und den osteuropäischen Ländern beantworteten im September 2011 die Frage nach Unternehmenszielen, HR-Strategien sowie den Top-Eigenschaften von CEOs.

Wichtigste Unternehmensstrategie 2011: Prozesse optimieren
Rund 17% der CEOs in Österreich wenden sich in erster Linie der Optimierung von Prozessen zu, gefolgt von Programmen zur Erhöhung der Kundenzufriedenheit mit 13%. Weitere 10% weiten ihre Services oder ihr Produktprogramm aus, während 9% sich auf die Kernkompetenzen und die Auslagerung von Leistungen konzentrieren. Welche Auswirkungen die Krise noch zeitigt, ist an den Schlusslichtern des Rankings abzulesen: Umweltbewusstsein (2%) oder soziale Verantwortlichkeit (0,8%) sind offenbar Themen, die unmittelbar in oder nach einer Krise an Bedeutung verlieren.
Auch in den meisten anderen EE-Ländern ist Prozessoptimierung von vergleichbarer Bedeutung wie in Österreich – nur in Slowenien wird sie als noch wichtiger angesehen. Ausreißer nach unten ist hingegen Ungarn, wo nur ca. 6% der CEOs Prozessopimierung als wesentlich erachten. Ein ähnliches Bild zeigt sich hinsichtlich der Erhöhung der Kundenzufriedenheit: Die Slowakei, Bulgarien, Slowenien und Rumänien erachten sie als wichtig für den Unternehmenserfolg – weniger als 5% der ungarischen Manager können dieser Aussage zustimmen. Die weiteren Ergebnisse variieren: Ungarn und Kroatien möchten neue Märkte erschließen, Bulgarien und Serbien setzen auf Erweiterung ihres Leistungsportfolios, Kosteneinsparungen werden vor allem in der Slowakei, Ungarn, Rumänien und in Albanien als wichtig angesehen und 18% der CEOs in Bulgarien setzen auf die Gewinnung strategischer Partner. Auffallend sind auch hier, wie in Österreich, die Krisenverlierer: Soziale Verantwortung oder Umweltbewusstsein sind in sämtlichen Länderwertungen am unteren Ende des Rankings zu finden.
Führungskompetenzen weiterentwickeln
Für fast 20% der österreichischen Top-Manager gilt für 2011 als bedeutendste zur Verfügung stehende HR-Strategie die Weiterentwicklung der Führungskompetenz. Im Vordergrund stehen hier die Entwicklung von Social Skills wie Leadership oder Resilienz – die Fähigkeit, schwierige Situationen und Krisen zu bewältigen. Dahinter reiht sich mit knapp 15% die Mitarbeiter- bzw. Teamentwicklung ein, gefolgt von der Förderung unternehmerischen Denkens und Handelns im Unternehmen (13,5%). Talent Management liegt an 5. Position und zeigt damit deutlich, dass dieses Thema nicht mehr nur für internationale Konzerne von Bedeutung ist.
Mit dieser starken Fokussierung auf Führungspositionen geht Österreich einen eigenen Weg: Im EE-Raum setzt man zwar auch auf Entwicklungsthemen, allerdings betrifft das vor allem die Personal-, Team- und Organisationsentwicklung. Kein anderes Land fokussiert derart stark auf Führungskräfteentwicklung! Im EE-Raum betonen nur etwa 11% der Top-Manager die Bedeutung der Führungskräfteentwicklung – am stärksten stimmt dieser Aussage Serbien zu; Tschechien und die Slowakei erachten sie dafür als unerheblich.

Weitere Ergebnisse: In der Slowakei und in Albanien wird die Verbesserung des Arbeitsklimas von fast 20% der Befragten als wichtig angesehen, keine Bedeutung hat dies hingegen in Serbien. Beinahe 23% der tschechischen CEOs stufen Performance Management als sehr wesentlich ein, gefolgt von Serbien und Albanien, während die Slowakei dieser Maßnahme keine Bedeutung beimisst. Über alle Länder hinweg können jedoch Talent Management und Employer Branding an Bedeutung gewinnen.
Schlusslicht bilden Strategien für Health Management oder Diversity Management – diese sind derzeit fast ausschließlich nur für einige wenige Konzerne eine Kernstrategie.
Strategische Denker sind gefragt
Das Votum war eindeutig – die mit Abstand am häufigsten genannte wichtigste Eigenschaft eines CEO’s stellt „strategisches Denken“ dar. Dieses Ergebnis war im gesamten Untersuchungsraum gleich, ebenso für österreichische Manager (18%) und noch stärker für den osteuropäischen Bereich (22%). Danach schieden sich aber die Geister: Während ein CEO in Österreich vor allem noch entschlussfreudig (12%) sowie authentisch (11%) sein uns soziale Kompetenz aufweisen sollte, so gelten für Osteuropa mit starken länderspezifischen Unterschieden Resultatorientierung (10%) vor Entschlusskraft (8%) und Kommunikationsfähigkeit (8%) als notwendige Eigenschaften. Ebenfalls bemerkenswert ist wiederum das Ranking-Schlusslicht: Top-Manager sind aufgrund der Krise offenbar vorsichtig geworden – Risikobereitschaft ist zumeist auf den letzten Rängen zu finden.
Anforderungsprofil bestätigt
Dr. Peter Pendl zu den Ergebnissen: „Dieses Ergebnis deckt sich auch mit unseren Erfahrungen – wann immer wir einen CEO suchen und das Profil und die wesentlichen Anforderungen besprechen, wird immer strategisches Denken, eine glaubwürdige Persönlichkeit sowie Entscheidungsstärke gefordert. Gesucht wird eine Persönlichkeit, die für eine Vision und ein Gesamtkonzept steht, die das Führungsteam einbeziehen und zu Mitstreitern machen kann und diese Strategie konsequent implementiert.“
www.pendlpiswanger.at

Weiteres Bildmaterial