Scheidungsjahr 2020 – Coronakrise und ihre Auswirkungen!

Corona macht auch vor Ehen und Beziehungen nicht halt, Christoph Sint - Scheidungsdetektiv aus Wien im Gespräch.

Das Coronavirus greift nicht nur die Gesundheit des Menschen an, auch ihre Beziehungen leiden darunter. Im Jahr 2019 sind laut vorläufigen Daten der Statistik Austria 16.245 Ehen in Österreich rechtskräftig geschieden worden, ob sich die Zahl heuer erhöht, wird sich erst zeigen. Privatdetektiv Christoph Sint von der Wiener Detektei „Pro-Investigations“ (Detektei Wien) bemerkt bereits eine erhöhte Anfrage zu diesem Thema. Auf Termine für Gerichtsverhandlungen dürften Scheidungswillige nun eine Zeit lang warten. Die wegen der Coronakrise auf Notbetrieb beschränkten Gerichte haben einen großen Rückstau abzubauen. Mittlerweile wurden rund 30.000 Verhandlungen wurden aufgrund der Krise bereits vertagt. Erste Impulse der Gerichte kann man bereits bemerken. Da dringende sowie abberaumte Verhandlungen wohl zuerst aufgenommen werden, könnten Personen, die sich zuletzt im Verlauf der Coronakrise für eine Scheidung entschieden haben, vielleicht erst im Herbst einen Gerichtstermin bekommen. Personen mit weniger starker psychologischer Struktur, auf die etwa in ihrer Kindheit zu wenig eingegangen wurde, hätten dagegen viel größere Probleme, ihre Aggression oder Gereiztheit zu unterdrücken. Sie haben eine schwächere Regulation zur Verfügung. Was natürlich in der Folge dazu führt, dass sie in Krisenzeiten eher zu übermäßigem Drogen- oder Alkoholkonsum tendieren oder gar gewalttätig werden. Psychisch vorbelastete Personen kommen viel schlechter durch die Coronakrise. Auch die Beziehung zu ihren Partnern eskaliert um ein vielfaches schneller als vor der Krise. Erschwerend kommt noch hinzu, dass Familienrechtssachen normalerweise oft in kleineren Zimmern verhandelt würden und nun aufgrund der einzuhaltenden Abstände in größere Gerichtssäle verlegt werden müssten. Alma Zadic (Grüne) kündigte an, dass der Einsatz von Videotechnologie für die Einvernahme in Zivilverfahren mit einer Novelle des Covit19 Maßnahmengesetzes erweitert werde. Grundsätzlich wäre dies auch für Ehescheidungen denkbar und könnte somit sofortige Abhilfe verschaffen. Die Eheschließung ist ein Vertrag zwischen zwei Menschen. Sie unterliegt deshalb einem bestimmten gesetzlichen Rahmen, dem Eherecht. Der Katholische Familienverband Wien bietet deshalb ein Seminar mit dem Titel „Wir trauen uns mit Recht“ und Grundsätzlich gilt: Wer sich bereits vor der Hochzeit mit dem Eherecht und möglichen Konfliktpotenzialen auseinandersetzt, kann damit womöglich spätere Probleme umgehen.

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