Umfrage: Mehrheit der Wiener Unternehmensberater blickt aufgrund der Auftragslage optimistisch in die Zukunft

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52 % optimistisch bzw. sehr optimistisch, nur 16 % pessimistisch

Wien – Trotz Pandemie und Ukraine-Konflikt blickt die Mehrheit der Wiener Unternehmensberater optimistisch in die Zukunft, wie eine aktuelle Blitzumfrage der Fachgruppe UBIT Wien zeigt. „Da unsere Berufsgruppe permanent in engem Kontakt mit den Unternehmen steht, lassen die Umfragedaten auch Rückschlüsse auf den Zustand der Gesamtwirtschaft zu“, erklärt Berufsgruppensprecherin Mag. Claudia Strohmaier.

Bei den Wiener Unternehmensberatern ist nicht nur der Optimismus zurückgekehrt, sondern auch breitflächig die Digitalisierung eingekehrt, wie die Daten der aktuellen Blitzumfrage zeigen. Demnach gaben 36 Prozent der Befragten an, dass bei ihnen derzeit pro Monat durchschnittlich mehr als 75 Prozent der Beratungszeit auf digitale Betreuung wie Video-Tools, Anrufe oder E-Mails entfällt, der Rest erfolgt persönlich. Bei 26 Prozent liegt der digitale Beratungsanteil zwischen 50 bis 75 Prozent, nur 12 Prozent bezifferten den digitalen Anteil zwischen null und 10 Prozent.

Kürzere Smalltalks und effektivere Gesprächsführung

„Die Zeitersparnis durch die Umstellung auf digitale Kommunikation gehört sicher zu den positiven Aspekten der vielfältigen Auswirkungen durch die Pandemie auf unsere Arbeit“, erklärt die langjährige Unternehmensberaterin und Berufsgruppensprecherin in der Wirtschaftskammer Wien, Mag. Claudia Strohmaier. Dazu beigetragen haben beispielsweise das Wegfallen der Wegzeit zu den Kunden, der virtuelle Austausch von Geschäftsunterlagen sowie der kürzere Smalltalk und die daraus resultierende effektivere Gesprächsführung. Knapp 40 Prozent der Befragten bezifferte die Zeitersparnis durch digitale Beratung in einem Durchschnittsmonat mit 10 bis 25 Prozent, bei rund 30 Prozent beträgt dieser sogar zwischen 25 und 50 Prozent.

Wunsch nach höherer Planungssicherheit

In den freien Antwortmöglichkeiten schwingt allerdings auch Wehmut mit: „Mir fehlen das persönliche Gespräch und das gegenseitige ‚Beschnuppern‘ beim Erstkontakt mit den Kunden. Der kürzere Smalltalk ist nicht gerade förderlich für den Aufbau von Vertrauen“, so eine der Anmerkungen. Ein anderer Befragter vermisst wiederum die generelle Bereitschaft auf Kundenseite, Beratungstätigkeiten gedanklich mit einem monetären Wert in Verbindung zu bringen: „Unternehmensberatung ist ein Investment in die Zukunft. Leider werden meist nur Güter wie etwa Maschinen oder Autos mit einem Wert verbunden, Beratungsdienstleistungen aber nicht immer im notwendigen Ausmaß“, so die Anmerkung. Bekrittelt wurde aber auch die mangelnde Planbarkeit durch äußere Umstände: „Österreich muss wieder in den Vollbetrieb zurückkehren. Die Planungsunsicherheit der Unternehmen lässt derzeit viele Aufträge nicht zu. Daran ändern auch die positiven Effekte der digital unterstützten Prozesse nichts.“

Beratungsbedarf bei Zukunftsplanung am stärksten gestiegen

Sehr aufschlussreich sind auch die Antworten auf die Frage ausgefallen, in welchen Beratungsfeldern während der Pandemie die meiste Nachfrage verzeichnet werden konnte. Die Zukunftsplanung wurde von 40 Prozent der Befragten und damit am häufigsten genannt. Danach rangieren Restrukturierungen (33 Prozent) und Förderungen (22 Prozent). Dies spiegelt sich zum Teil auch in den freien Antwortmöglichkeiten wider, in denen der Ruf nach höheren öffentlichen Förderungen für Unternehmensberatung laut wurde. „Als Berufsgruppensprecherin und Unternehmensberaterin haben diese Anliegen natürlich meine volle Unterstützung. Zumal jeder Euro Förderung nicht nur den Unternehmen und der Stärkung des Wirtschaftsstandortes zugutekommt, sondern in weiterer Folge auch der öffentlichen Hand in Form von höheren Steuern und Abgaben“, wie Strohmaier betont.

Mehr als 52 Prozent sind optimistisch bzw. sehr optimistisch

Der starke Fokus auf die Zukunftsplanung in den Unternehmen macht sich offenbar auch in den Unternehmensberatungen selbst bemerkbar, die derzeit mehrheitlich positiv nach vorne blicken. Mehr als 41 Prozent sind laut Umfrage optimistisch und mehr als 11 Prozent sogar sehr optimistisch. Rund 32 Prozent sind neutral, je 8 Prozent sind pessimistisch oder sogar sehr pessimistisch. „Jede Krise ist immer auch eine Chance. Daher freut es uns besonders, dass die Wiener UnternehmensberaterInnen aufgrund der Auftragslage derzeit wieder mehrheitlich voll Tatendrang und positiv in die Zukunft blicken“, betont Mag. Martin Puaschitz, Obmann der Wiener Fachgruppe für Unternehmensberatung, Buchhaltung und Informationstechnologie (UBIT). An der Umfrage haben 133 Unternehmensberatungen teilgenommen.

Mehr Infos zur Suche nach einer passenden Unternehmensberatung: www.unternehmensberatung.wien

Berufsgruppe Unternehmensberatung der Fachgruppe UBIT Wien

Mit rund 23.000 Mitgliedern ist die Wiener Fachgruppe für Unternehmensberatung, Buchhaltung und Informationstechnologie (UBIT) die größte Fachgruppe Österreichs und vertritt als Standesvertretung deren Anliegen und Interessen. Die Berufsgruppe Unternehmensberatung besteht aus mehr als 7.000 Wiener Unternehmensberaterinnen und Unternehmensberatern, die umfangreiche Beratungsfelder abdecken und zu den wichtigsten Know-how Lieferanten für die Wiener Wirtschaft gehören. Die Berufsgruppe setzt sich vor allem für ein stärkeres Bewusstsein über die Möglichkeiten und Potenziale professioneller Unternehmensberatung ein. Übergeordnetes Ziel ist es, Wien als attraktiven Standort für wissensbasierte Dienstleistungen zu etablieren. 

www.ubit.at/wien

Autor: Manfred Haider, Himmelhoch, GmbH

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Umfrage-Ergebnisse © UBIT Wien (Abdruck honorarfrei möglich)

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