ZEIT und RAUM. Vorstellungen und Illusionen von Zeit und Raum in einer umfassenden Werkschau!

Vernissage am Dienstag, 16. April 2013, 19 Uhr Ausstellung bis zum 31. Mai täglich von 10-2 Uhr Cafe Club International C.I. Payergasse 14, 1160 Wien

Vorstellungen und Illusionen von Zeit und Raum in einer umfassenden Werkschau!

Ab 16. April zeigen 16 Künstlerinnen und Künstler im Club International Malerei, Fotografie, Fotocollagen, Fotografik und eine Bildprojektion, in denen sie verschiedene Vorstellungen und Illusionen zum Phänomen Zeit künstlerisch untersuchen und visuell umsetzen. Zeitwahrnehmung und Zeitgefühl, wie etwa Stillstand oder Beschleunigung spielen dabei ebensoeine Rolle wie das Verhältnis von Außen- zu Innenraum.

Die Idee zur Gruppenausstellung basiert auf einem Zitat von Marcel Proust: „Aber wir stellen uns eben die Zukunft wie einen in einen leeren Raum projizierten Reflex der Gegenwart vor, während sie oft das bereits ganz nahe Ergebnis von Ursachen ist, die uns zum größten Teil entgehen“ (Auf der Suche nach der verlorenen Zeit).

In Prousts Jahrhundertwerk, dessen erster Band 1913 – vor 100 Jahren – erschien, ist das Hauptmotiv die Suche nach dem Sinn und Wesen der Kunst. Zeit geht unwiederbringlich verloren, wenn sie nicht in einem Kunstwerk konserviert wurde beziehungsweise in Erinnerungen oder Imaginationen, die Namen oder Gegenstände hervorrufen, festgehalten wird.

Christine CÉZANNE-THAUSS spielt in „Hommage an Frida K.“ darauf an, dass Künstlerinnen und Künstler zwar an “ihre” Zeit gebunden sind, doch indem ihre Werke nachhaltig Emotionen auslösen, stehen sie außerhalb von Zeit und Raum.

Evelyn DOLL zeigt Traumszenarien von imaginären Räumen – ein Erdrutsch dringt aus einem Haus in hoch den Wolken, ein Stufengewirr lässt „imKreis und doch weiter gehen“.

Annette HEXELSCHNEIDER untertitelt ihre beiden Fotografien, die Ausschnitte von Füßen beim Gehen vor einem surrealen Hintergrund zeigen, mit Zitaten des US-amerikanischen Thriller-Autors Dan Brown: „Das Leben ist voller Geheimnisse, die nicht auf einmal entschlüsselt werden können“ und „Schmerz ist ein Bestandteil des Erwachsenwerdens, aus dem wir lernen“.

Roland HILLE stellt in seiner Pigment-Print-Serie „Erosionsgitter“ drei zeitliche Zustände eines Ortes künstlerisch dar. Als Basis dienen Kausalität, Entropie oder die Richtung der Zeit.

Heidrun KARLIC lässt die Figuren ihrer Bilder aus einem „unendlichen Raum“ hervortreten. Das Uhrenbild „Lost Time“ erinnert an die Stornierung von Flügen bei der Vulkan-Aschewolke 2010 und dem daraus resultierenden Zeitverlust vieler Passagiere.

Herbert PASIECZNYK entwickelte seine ursprüngliche Idee, dieseit Sommer 2012 entstandenen Foto-Aufnahmen vom Abtragen eines alten Hausdaches gegenüber seinem Atelier als Vorlage für ein Ölbild zu verwenden, „Blick ausdem Atelier“, zu „Am Bau. Ein Foto Kinetik Projekt“ weiter. Auf diese Weise wird der Schritt von der Statik des unbewegten Bildes zur Kinetik des Films als Bildfolge vollzogen und das Fortschreiten der Zeit und die ständige Veränderungder Baustelle erlebbar gemacht.

Tristan RAIN wirft in seinen als Triptychen konzipierten Fotoarbeiten, die im Musée du Louvre Paris, im Pergamonmuseum Berlin und im British Museum in London entstanden sind, Fragen von Zeit und Raum, von Vorstellung und Illusion auf –  mit fotografiespezifischen Mitteln wie Schärfe/Unschärfe, Pixelstruktur, digitale Bildbearbeitung, Auflösung/Unkenntlichkeit oder Raumbeschreibung/Abstraktion.

Maria Theresia RITTSTEUER führt mit ihren Collagen, die aus Fragmentzeichnungen verschiedener Epochen ihrer malerischen Tätigkeitbestehen, dem Betrachter vor Augen, dass die Zeit etwas Absurdes ist und doch tragendes Element des Lebens.

Britta SCHWEIGER nimmt in vier Eitempera-Bildern Bezug auf„Zeitfenster“, den „unendlichen Raum“, „Bruchstücke der Zeitleiste von gestern“ und „Bewegung im Raum“.

Klaus SINOWATZ symbolisiert in seinen Zahlenbildern den Dualismus zwischen konkreter Jahreszahl und der verschwimmenden Erinnerung anhand drei markanter Endziffern: der Zahl "42" – die Wende im 2.Weltkrieg, der Zahl "68" – das Überwinden der Nachkriegsordnung und der Zahl "11" – das Jahr der Fukushima-Katastrophe 2011.

Marie-Luise STUHR begibt sich auf die Suche „nach dem verlorenen Mond“ in einer Welt, in der die Zeit „digitalisiert und getaktet, bezahlt, gespart und vergeudet wird“.

Brigitte TUNHARDT möchte in ihren computertechnisch bearbeiteten Fotografien die Schnelllebigkeit, Hektik und Vergänglichkeit unserer Zeit aufzeigen und dadurch das Leben bewusst machen.

Christoph ÜBERHUBER verweist in seiner Arbeit auf ein Zitatvon Martin Buber: „Alles echte Leben ist Begegnung. Begegnung liegt nicht in Zeit und Raum, sondern Raum und Zeit liegen in der Begegnung“.

Tom VENNING bezieht sich in „Stoan“ (Tinte auf Leder) auf einen Text aus dem Science-Fiction-Roman „Riddley Walker“ von Russell Hoban, der erzählt, wie schnell und zugleich langsam und weise Steine ​​sind, wie sie sich im Laufe der Zeit bewegen und verändern.

Renate WIESER bringt in ihren Fotografien das Spannungsfeld von Innen- und Außenraum, von Bruchstücken und Spiegelungen, von Natur und Industrie, von Statik und Bewegung zum Ausdruck.

Waltraud ZECHMEISTER demonstriert anhand ihrer Fotocollagen-Serie „einbildprosekunde“, angelegt als änderbares Mosaik, den Wahnsinn des städtischen Verkehrs.

ZEIT und RAUM

www.galeriestudio38.at/ZEITundRAUM
Vernissage am Dienstag, 16. April 2013, 19 Uhr
Ausstellung bis zum 31. Mai täglich von 10-2 Uhr
Cafe Club International C.I. Payergasse 14, 1160 Wien

Christine CÉZANNE-THAUSS / Evelyn DOLL / Annette HEXELSCHNEIDER / Roland HILLE / Heidrun KARLIC / Herbert PASIECZNYK / Tristan RAIN / Maria Theresia RITTSTEUER / Britta SCHWEIGER / Klaus SINOWATZ / Marie-Luise STUHR / Brigitte TUNHARDT / Christoph ÜBERHUBER / Tom VENNING / Renate WIESER / Waltraud ZECHMEISTER

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