Aktenzeichen Y/Z gelöst? So ticken die Generationen Y und Z

Laut einer aktuellen absolventen.at Umfrage ist Berufseinsteigern ein sehr gutes Betriebsklima am wichtigsten. Bei den Top-Unternehmen 2015 haben die ÖBB die Nase vorn.

Sie verändern die Berufswelt und so manche HR Verantwortliche werden aus ihnen nicht schlau: BerufsanfängerInnen,die zwischen 1978 und 1998 geboren sind, strömen auf den Jobmarkt zu ─ und bald folgt auch noch die Generation Z. Das Karrierenetzwerk absolventen.at hat untersucht, wie sich die „Gen Y“ selbst einschätzt, was ihnen im Berufsleben wichtig ist und für welche Unternehmen sie sich am meisten interessieren.

Im Rahmen einer Online-Umfrage äußerten sich die TeilnehmerInnen zunächst zu ihren bevorzugten Werten. Das Resultat: Die Mehrheit (24 Prozent) legt großen Wert auf ein stabiles soziales Umfeld mit einem intakten Freundeskreis und guten familiären Beziehungen. Auch Sicherheit, Vertrauen und Gesundheit (jeweils 12 Prozent)hält die Generation Y für wichtig. Überraschend: Reichtum und Treue spielen für viele keine Rolle.

Zudem konnten die Befragten drei persönliche Eigenschaften ankreuzen, die ihrer Meinung nach am ehesten auf sie zutreffen. Die meisten Stimmen (18 Prozent) fallen auf das Attribut leistungsbereit/ehrgeizig. Jeweils 12 Prozent geben an, dass sie weiterbildungsaffin, kritisch und kommunikativ seien. 

Hohe Anforderungen an die Berufswelt

Relax statt Rolex: Ist das das Motto der Generation Y? 88 Prozent der Befragten stimmen derAussage, dass Work-Life-Balance wichtig ist, voll oder eher zu – genauso viele begrüßen flexible Arbeitszeiten. Hingegen legen nur 65 Prozent Wert auf eine sehr gute Bezahlung. Wichtiger als ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Freizeit und Beruf ist der Generation Y nur noch ein Punkt: Das Betriebsklima(94 Prozent Zustimmung). Unternehmen, die diese Rahmenbedingungen berücksichtigen, haben offensichtlich gute Chancen bei jungen Talenten. Geht esnach der Meinung einer Leserin haben hier viele Firmen allerdings noch Nachholbedarf: „Meiner Meinung nach ist die so genannte Generation Y sehr engagiert und möchte etwas bewegen – es müssen nur die Rahmenbedingungen passen(z.B. flexibles Arbeiten, freie Zeiteinteilung, Home-Office etc.). Leider gibt es kaum Unternehmen, die dem entgegen kommen.“

Die Top-Arbeitgeber aus der Sicht von AbsolventInnen

Bereits zum vierten Mal hat absolventen.at junge Talente dazu aufgerufen, zwischen Mai und Juli 2015 für ihre Lieblingsunternehmen zu stimmen. Dazu konnten die NutzerInnen auf absolventen.at ihr Interesse für die jeweiligen Unternehmenbekunden, indem sie mit einem Klick den Talent Pools der Firmen beitraten. Das Ergebnis: Die ÖBB sichern sich mit großem Abstand Platz eins. Auf den weiteren Plätzen folgen die Philips Austria GmbH und Rewe International. „Das Umfrageergebnis zeigt, dass große Konzerne mit internationalen Karrierechancen unter Berufseinsteigern sehr gefragt sind. Dabei spielt die Branche für die meisten AbsolventInnen keine Rolle“, meint Dominik Maisriemel,Co-Geschäftsführer von absolventen.at.

Die Generation Z ─ illoyale Selbstoptimierer?

Die unter 16-jährigen sind mit Smartphone, Tablet und Facebook aufgewachsen; daher bezeichnen sie ExpertInnen auch als Digital Natives. Da unter ihnen so viele ein Studium absolvieren wie keine andere Generation zuvor, steigen sie erst später ins Berufsleben ein. Es bleibt abzuwarten, was sie genau vom Arbeitgeber erwarten. Der Wirtschaftswissenschaftler Christian Scholz, der sich als einer der ersten im deutschsprachigen Raum mit dieser Generation beschäftigt hat, erkennt schon Tendenzen: Die Generation Z präferiert anscheinend Positionen im öffentlichen Dienst mit sicherem Festgehalt und klaren Arbeitszeiten. Anders als die Generation Y sind sie keine WeltverbesserInnen, sondern SelbstoptimiererInnen und RealistInnen.

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