Jobsuche nimmt europaweit mehr als ein halbes Jahr in Anspruch

Jobswype-Umfrage: Langzeitarbeitslosigkeit in Europa auf dem Vormarsch. Die Mehrheit der europäischen Arbeitnehmer braucht länger als ein halbes Jahr für die Jobsuche.

Ein Monat, ein Quartal, ein halbes Jahr oder mehr? Die Jobsuchmaschine Jobswype wollte von ihren Usern in der jüngsten Umfrage in acht europäischen Ländern wissen, wie lange deren Jobsuche dauert. Zwischen einem Drittel und der Hälfte der Befragten gibt an, länger als sechs Monate zu benötigen, um eine neue eine Arbeitsstelle zu finden.

Die Lage nach der globalen Wirtschaftskrise hat sich mittlerweile zwar eingependelt und die Arbeitslosenzahlen sinken, jedoch ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen gestiegen. Die jüngsten Zahlen des Wirtschaftsforschungsinstituts (WIFO) belegen, dass Österreich zu den europäischen Ländern gehört, in denen Arbeitslose am schnellsten fündig werden. Seit 2016 ist die Zahl der Arbeitslosen stetig gesunken, aber gleichzeitig hat sich die Zahl der Langzeitarbeitslosen, also derer, die seit über einen Jahr ohne Anstellung sind, von 53 000 (in 2008) auf aktuell 153 000 fast verdreifacht.

Jobswype Umfrage April 2018: Die meisten europäischen Arbeitnehmer brauchten mehr als ein halbes Jahr zum Finden einer neuen Arbeitsstelle

Korrelation zwischen Arbeitslosenquote und Dauer der Jobsuche

Konkret brauchten 32 Prozent der Österreicher ein bis zwei Monate zum Finden einer neuen Arbeitsstelle. 13 Prozent suchten drei oder vier Monate, für 15 Prozent der Österreicher war es ein halbes Jahr, während bei 40 Prozent die Jobsuche sechs Monate dauerte. Insgesamt brauchten die meisten europäischen Arbeitnehmer länger als ein halbes Jahr, um eine neue Anstellung zu finden.

Vergleicht man die Zahlen der Jobswype-Umfrage mit der Statistik der Arbeitslosenquoten in den EU-Mitgliedstaaten aus Februar 2018 (Quelle: statista.de), fällt sofort auf, dass in den Ländern mit der niedrigsten Arbeitslosenquote auch die Jobsuche weniger als ein halbes Jahr dauert. Die letzten Plätze der EU-Arbeitslosenstatistik decken sich mit den niedrigsten Ergebnissen zur Antwort „Meine Jobsuche dauert(e) länger als ein halbes Jahr“. Am schnellsten werden Arbeitnehmer, in dieser Reihenfolge, fündig: Tschechien, Deutschland, Österreich, Schweiz, Slowakei und Polen. Deutliche Ausreißer stellen das Vereinigte Königreich und Irland dar. Beides Länder mit niedrigerer Arbeitslosenquote als die Slowakei, in denen die Arbeitssuche trotzdem für 56 bzw. 57 Prozent der Umfrageteilnehmer länger als sechs Monate dauert.

Multiple Faktoren verlängern die Jobsuche

„Ist die Wirtschaftskrise erst einmal überwunden und steigt die wirtschaftliche Konjunktur wieder, dann sinkt auch die Zahl der Arbeitslosen“, erklärt Jobswype-Geschäftsführer Christian Erhart. „Allerdings steigt dabei die Zahl der Langzeitarbeitslosen, denn diesen wird der Wiedereintritt in die Arbeitswelt nicht erleichtert“, ergänzt er. Es werden jüngere Arbeitskräfte bevorzugt. Auch Wachstumsbranchen sind möglicherweise andere als vor der Krise. Arbeitskräfte ohne Fachausbildung haben oftmals das Nachsehen, da diese am ehesten durch die voranschreitende Automatisierung ersetzt werden. Das Alter der Bewerber spielt ebenfalls eine wichtige Rolle in der Auswahl der Unternehmen. „Dazu kommt die Stigmatisierung, die Langzeitarbeitslose erfahren. Ist man länger aus der Arbeitswelt weg, stellen sich potenzielle Arbeitgeber eher die Frage nach den Gründen, die sie in der Leistung, Qualifikation oder der Persönlichkeit der Jobanwärter vermuten“, weiß Christian Erhart.

Allerdings brauchen auch Führungskräfte inzwischen länger zum Finden einer neuen Anstellung, weil sich Unternehmen bei der Besetzung von Stellen mit hohem Gehalt, aber auch gleichzeitiger hoher Verantwortung, entsprechend vorsichtig zeigen.

Maßnahmen zur Vorbeugung der Langzeitarbeitslosigkeit

Um Langzeitarbeitslosigkeit vorzubeugen, sind laut Jobswype-Geschäftsführer Erhart die Politik und der Staat gefragt: „Eine gute Fachausbildung ist der Garant, dass der Arbeitnehmer nicht so leicht ersetzt werden kann. Weiterbildungs- oder Umschulungsmaßnahmen müssen auch jederzeit zugänglich sein, damit Arbeitnehmer flexibel und schnell auf Änderungen in der Arbeitswelt reagieren können. Nicht zuletzt sollte die Anstellung älterer Arbeitnehmer staatlich gefördert werden. Denn aktuell gehören Über-50-Jährige noch längst nicht zum alten Eisen und bringen entsprechend viel Erfahrung mit, die schlaue Unternehmer zu nutzen wissen“.

Der beste Rat für Arbeitssuchende:  realistische Einschätzung der beschäftigungslosen Übergangszeit. „Sie sollten schon auf mindestens sechs Monate Arbeitssuche gefasst sein“, meint Erhart. „Sollte es früher klappen, umso besser.“

Diese Umfrage wurde von Jobswype im April 2018 durchgeführt, teilgenommen haben 3320 Personen aus ganz Europa.

Über Jobswype

Die Jobsuchmaschine Jobswype, ein Service von Webintegration IT Service GmbH, durchsucht alle großen Online-Jobbörsen und darüber hinaus Stellenangebote von Personalberatungen, Karriereblogs, Institutionen und Unternehmen. Jobswype ist europaweit ausgerichtet und agiert in 10 Ländern und 7 Sprachen (D-A-CH, CEE Raum, UK und Irland).

Auf Jobsuche? Besuchen Sie uns online auf  www.jobswype.at – wir haben über 200.000 Stellenangebote in Österreich für Sie gesammelt. Veröffentlichen Sie Ihre Stellenangebote mit Jobswype! Jetzt auch europaweit auf b2b.jobswype.com.

Christian Erhart
Tel.: +43-(0)1-890 14 10
marketing@jobswype.net

Weiteres Bildmaterial