Vom Konzept zum Design: Elektronisches Tiefenmessgerät macht das Pflügen effektiver.
RS Kunden sprühen vor Ideen und der Distributor hilft gern, diese Ideen auch Wirklichkeit werden zu lassen. Jüngstes Beispiel ist ein innovatives Messgerät, das beim Pflügen eines Ackers die Tiefe der gezogenen Furchen exakt erfasst. Bisher wird das Gerät bei sportlichen Wettbewerben im Pflügen verwendet. Sein Einsatz in der Serie könnte landwirtschaftliche Erträge steigern und zu einem effizienteren Einsatz der notwendigen Energie führen.
Günther Ziegelbäck aus Fischlham waren die bisherigen Möglichkeiten zur Erfassung der Tiefe von gepflügten Furchen einfach zu ungenau. Als engagierter Begleiter von Pflügerwettbewerben entstand bei einer Weltmeisterschaft die Idee, Wettbewerbsteilnehmer nicht länger anhand fehleranfälliger manueller Messungen zu vergleichen. Es galt mit Hilfe modernster Elektronik ein System zu entwickeln, das diese Fehler nicht zulässt. Für alle Pflüger sollten die gleichen Bedingungen herrschen.
So begann er 2001 mit der Entwicklung eines speziellen Tiefenmessgeräts für gepflügte Furchen. Nach rund fünf Jahren reiner Entwicklungszeit begann die Optimierungsphase des Geräts, das die Tiefe der Pflugsohle per Ultraschall erfasst. Für den weniger mit dem Pflügen von Äckern vertrauten Laien: Jeder Erdbalken, der beim Pflügen gewendet wird, hinterlässt eine Furche. Die Tiefe dieser Furche erfasst das Gerät.
Funktionsprinzip ähnelt intelligentem Messgerät
Die Messvorrichtung besteht aus einem im Gehäuse eingebauten und programmierten Controller. Über einen analogen Eingang erhält der Controller von einem Ultraschallsensor Mitteilungen über die Tiefe der Pflugfurche und die Geschwindigkeit des Fahrzeugs, auf dem der Sensor aufgebaut ist. Der wesentliche Clou der Anwendung steckt in der Intelligenz des Controllers. Denn aus den mitgeteilten Daten errechnet er anhand eines speziellen Algorithmus die exakte Tiefe der Pflugsohle. „Es gibt zwar schon Systeme von Pflugherstellern, die auch den Titel Tiefenanzeige tragen, jedoch basieren diese meist auf relativen Messungen. So entstehen Ungenauigkeiten“, erklärt Ziegelbäck.
Großer praktischer Nutzen für die Landwirtschaft
Bisher kommt das Gerät allein beim sportlichen Pflügen zum Einsatz, so beispielsweise beim "Bundespflügen", das im vergangenen August in Niederösterreich stattfand. Das Gerät wurde bei den Wettbewerben umfassend präsentiert und es hat sich mittlerweile zu einem sehr stabilen und ausgezeichnet funktionierenden System weiterentwickelt. „Kurioserweise ist es schon dazu gekommen, dass einem Weltmeister aus Österreich durch den elektronischen Nachweis einer Fehlmessung der Titel aberkannt wurde“, weiß Ziegelbäck zu erzählen.
Der praktische Nutzen dieser genauen Messung läge aber darin, dass Pflughersteller die exakte Tiefenanzeige in ihre Serienpflüge integrieren. Eine entsprechende Adaption des Systems ist problemlos möglich. Genaueres Pflügen würde für höhere Erträge sorgen, denn die Pflugtiefe ist ein wesentlicher Faktor der fruchtbarkeitssteigernden Bodenbearbeitung. Außerdem würde das Pflügen energieeffizienter.
Auch auf internationaler Ebene hat Günther Ziegelbäck das System bereits vorgestellt. „Der größte Erfolg ist eigentlich die Akzeptanz und das Vertrauen der Pflüger in das Gerät“, hebt er hervor. Bei RS Components ist man begeistert über so viel Erfindergeist: „Da Entwickler für uns zu den wichtigsten Zielgruppen gehören, unterstützen wir innovative Konzepte wie dieses immer wieder gern. Wir wünschen Herrn Ziegelbäck weiterhin viel Erfolg bei der Weiterentwicklung des Projekts“, so Daniela Tiller, Country Managerin RS Österreich.
Weiteres Bildmaterial
