Steiermark macht’s leicht

Im Luftfahrt- und Automobilsektor sorgt das steirische Kompetenzzentrum PCCL (Polymer Competence Center Leoben GmbH) mit wegweisender Forschung im Kunststoff-Bereich für innovative Leichtbau-Impulse.

In den letzten Jahren ist in vielen Branchen ein wahrer Wettlauf nach immer leichteren Materialien ausgebrochen, die trotz ihres verminderten Gewichts hohen Qualitätsansprüchen entsprechen. In der Steiermark sind es traditionell vor allem die Automobil- und Luftfahrtbranche, die sich durch neue Werkstoffe effizientere Fahrzeuge erhoffen. Nicht zuletzt deshalb unterstützen etwa der AC Styria (Auto Cluster Steiermark) die Bestrebungen heimischer Unternehmen. Aber auch in der Forschung tut sich einiges. Vor allem das von der Steirischen Wirtschaftsförderung SFG unterstützte K1-Kompetenzzentrum PCCL trägt mit Kunststoff-Innovationen einen wesentlichen Teil dazu bei, Autos und Flugzeuge leichter, sicherer und umweltfreundlicher zu machen.
„Der Bereich Mobilität ist eines unserer wichtigsten Betätigungsfelder. Dazu zählen eben unter anderem der Automobil-Sektor oder die Luftfahrt. Wir verstehen uns hier als Bindeglied zwischen Wissenschaft und Wirtschaft, indem wir Grundlagenforschung in industrielle Anwendungen überführen“, erklärt Martin Payer, Geschäftsführer des PCCL. Konkret beschäftigt sich das Kompetenzzentrum mit neuen, innovativen Materialien aus Kunststoff, die bei gleicher Qualität wie herkömmliche Werkstoffe eine wesentliche Gewichtsersparnis bedeuten.
Bestes Beispiel hierfür ist das Konzeptfahrzeug CULT (Cars’ Ultralight Technologies), an dem das PCCL gemeinsam mit anderen Projektpartnern im Auftrag von MAGNA STEYR arbeitet. Die Leobener Forscher entwickeln in diesem Zusammenhang, unter anderem, hochfeste Verbundwerkstoffe in extremer Leichtbauweise. Das Ultraleichtfahrzeug soll in Zukunft mit minimalem CO2-Ausstoß aufwarten können und somit nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch besonderes effizient sein.
Aber nicht nur in der Autoindustrie nehmen Polymere eine immer wichtigere Rolle ein. Auch in der Luftfahrt, wo Gewicht ein wesentlicher Faktor ist, setzten Hersteller verstärkt auf faserverstärkte Kunststoffe (CFK). In der zivilen Luftfahrt, erreicht das vielseitige Material bei neuen Flugzeugmodellen wie der Boeing 787 oder dem Airbus A350 am Gesamtgewicht gemessen bereits eine Marke von über 50 Prozent.
Auch hier forscht das PCCL erfolgreich an neuen Verbundwerkstoffen (Composites) aus Kunststoff. Ein langjähriger Partner des Kompetenzzentrums im Luftfahrt-Bereich ist FACC, der führende österreichische Hersteller von Flugzeugkomponenten aus Verbundwerkstoffen. „Wir arbeiten sehr eng mit FACC zusammen. Die Kooperation reicht von der Erforschung neuer Materialien und Herstellungsverfahren bis hin zur Materialprüfung, mit der wir zur Betriebssicherheit von Flugzeugteilen beitragen“, beschreibt Payer die Partnerschaft, die die Rolle des K1-Zentrums als Bindeglied zwischen Wirtschaft und Wissenschaft belegt.

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