Auch 2012 beteiligt sich der Verein ::kunst-projekte:: wieder am von Traute Molik-Riemer initiierten Tagebuchtag. An zwei Terminen – 16. und 20. November – finden Lesungen renommierter Autorinnen und Autoren statt. Eingebunden sind zwei Gruppenausstellungen an zwei Orten im November.
Liebesbriefeund Tagebücher – ein Kunstprojekt in Worten und Bildern im November
Auch 2012 beteiligt sich der Verein ::kunst-projekte:: wieder am von Traute Molik-Riemer initiierten Tagebuchtag. An zwei Terminen – 16. und 20. November – finden Lesungen renommierter Autorinnen und Autoren statt. Eingebunden sind zwei Gruppenausstellungen an zwei Orten im November mit Werken von herausragenden internationalen Künstlerinnen und Künstlern, die ihre „LOVELETTERS“ auf sehr facettenreiche Weise in unterschiedlichen Techniken – Malerei, Fotografie, Grafik, Collage und Installation darstellen. Einige von ihnen sind sowohl mit Literatur als auch mit Bildender Kunst vertreten. Der Fokus liegt heuer auf der Umsetzung in Bildern, die Texteenthalten. Bildsprache wird zu Sprachbildern und umgekehrt.
GABINA (GabrieleBINA) stellt ihrem Triptychon „Die Liebe“ und dem Diptychon „Wir. Du und ich“ kurze Texte in Form von Liebesbriefen gegenüber.
NIKA Feist vermischt Lyrik mit Liebesbriefen als E-Mail-Nachrichten – erfrischende Sprachexperimente und –Spielereien voll Leidenschaft und Emotion, die gelegentlich an Ernst Jandls Konkrete Poesie erinnern.
Georg GATNAR reflektiert über „schicksalhafte Begegnungen“ und eine Beziehung, die zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort stattgefunden hat.
Doris GETREUER verarbeitet in ihrer Lyrik und ihren „Farbenmalereien“ das Thema „Selbstliebe“, die Kunst, nicht nur den Nächsten, sondern auch sich selbst zulieben.
Michaela HAINISCH schildert in „Tagelos“ den Zustand von Enge und Beklemmung einer Mutter-Tochterbeziehung im Umfeld der Einsamkeit.
Karin HANNAK hat in ihre digitale Fotografie den englischen Text „I had a dream“ integriert. Der Traum vom „Wunderland der Liebe und friedlicher Gemeinsamkeit“ wird beim Erwachen zur bitteren Realität „der Gewalt und Brutalität in unserer wirklichen Welt“.
Sonja HENISCH präsentiert einige Passagen der inneren Geschichte aus ihrem neu erschienenen Bosnien-Roman „Die Wogen der Drina“ und ihre Grafiken dazu. Eine Auswahl ihrer Liebesgedichte hat sie ebenfalls illustriert.
Annette HEXELSCHNEIDER widmet ihren Beitrag „Walter, dem Wiener Jack-Russell-Terrier“ (jener Hunderasse, die auf den Tafeln in Wiener Parks mit dem Text “Sind Dir 36 Euro Wurst?“ abgebildet ist). Inspiriert wurde sie von der Schenkung „Nachlass eines Hundes“ in der Ausstellung 2012 des Wien Museums „Absolut Wien ‐ Ankäufe und Schenkungen seit 2000“. Aus ihrer Foto-Serie „Mensch und Tier in der großen Stadt – eine Dreiecksbeziehung des 21. Jahrhunderts“ zeigt sie jene Auswahl, in der Hunde vorkommen: in auf Wände gesprühten Graffities, Aufklebern, Schildern und Aufschriften.
Evamaria KARPFEN stellt in drei Rötel-Kreidezeichnungen („LOVELETTER-Trilogie“) eine Frau in verschiedenen Lebensphasen dar, immer an einem Tisch vor einem angefangenen Liebesbrief sitzend. Von Bild zu Bild werden es mehr Zeilen…
Karl KOLT, bekannt für seine Aktions-Lesungen und Performances, liest aus dem Tage- und Nacht-Hörbuch: "SADOMASART". Gunther GIPFEL kommentiert.
Annelie KOPEINIG hat ihr Werk „Los lassen“ zur Volljährigkeit ihres Sohnes geschaffen – als Symbol dafür, dass zuerst eine Beziehung aufgebaut werden muss, um „in Liebe“ loslassen zu können. Das Wort „Pourquoi“ im zweiten steht dafür, dass es keine dummen Fragen, sondern meist nur dumme Antworten gibt.
Gabriela Bittner-KRAINZ, Künstlername KRAINZ, zeigt ein vermeintliches „Tagebuch",als Präsent verschnürt mit einer echten (Schreib)-Feder. Solange man nicht weiß, was „geschrieben" steht – besteht Hoffnung für die Liebe…
Dana-Lis BITTNER (die Tochter derKünstlerin) hat einen „Liebesbrief an die Liebe“ verfasst.
Beatrix KUTSCHERA führt in vier „Briefen“ in Mischtechnik auf Büttenpapier, aus einer umfassenden Serie, Malerei und Schrift zusammen. Sie setzt darin Zeichen, deutet an und lässt dem Betrachter viel Raum um mit ihren Werken zu kommunizieren.
Andrea Machmüller hat die Fotografien aus ihrer Serie „Loveletters to theworld“ im Frühjahr 2011 in New York aufgenommen. Elemente aus Straßenszenen, Graffities und Architekturdetails dienen als Zeugnisse menschlicher Beziehungen.
Yoly MAURER und Christl GRELLER bringen in ihrem gemeinsamen Kunstprojekt „Tag für Tag, Gefühl um Gefühl, Wort um Wort“ zu Papier. Yoly Maurers „LOVE LETTERS“ bestehen aus 6 handgeschöpften freihängenden Blättern mit Textbezügen zu Christl Grellers Gedicht „du neben mir”. Schöpfblätter in Acrylglassäulen in unterschiedlicher Anzahl (von einem bis zu 1.500 Blätter) sind ein weiterer Bestandteil ihrer künstlerischen Arbeit.
Die Lyrik von Christl Greller, die im September den 1. Platz Prosa beim Forum Land Literaturpreis 2012 gewonnen hat, beschreibt die Bandbreite an Gefühlen, die mit dem Begriff „Liebe“ verbunden sind. Der österreichische Schriftsteller Wolfgang Bauer sagt über die Autorin: „In ihrem feinen, unprätentiösen Schreiben spielt vieles zugleich, was Literatur ausmacht…“
Andrea PIERUS hat humorvollerotische Fantasien in ihre drei Loveletters verpackt. Beim dritten hat ihr Freund Gerhard STIEGLER unter dem Pseudonym Thomas ERHARD-WEICHSLER mitgeschrieben.
Martina REINHART stellt – so wie schon 2010 – zwei weitere Seiten ihres „realen“ Künstler-Tagebuches als Fotografien zur Verfügung.
Verena PRANDSTÄTTER „verdichtet“ Stoffe mit Acryl auf Leinen und handgeschriebenen Texten zu Bild-Objekten. Die darin enthaltenen Botschaften sollen zum Nachdenken und zum Kommunizieren anregen.
Das VERLAGSHAUS HERNALS ist mit dem Buch „Königinnen. Varianzen einer unangepassten Frau“ der Autorin Marah QUEENS vertreten. Kurze Prosastücke und Gedichte, die einzelne Ereignisse – wie Tagebuchtageinträge – reflektieren, zeichnen den Weg einer Frau, der zu unterschiedlichen Auswüchsen, seltsam anmutenden Blüten, Verzerrungen und vermeintlichen No-Gos führt. Queens´Geschichten und Gedichte sind witzig, schräg, intelligent, emotional tiefschürfend und erotisch. Die ORF-Radiomoderatorin Karin STEGER leiht der Autorin ihre Stimme.
Waltraud ZECHMEISTER beschreibt in Prosa und Lyrik das Beziehungschaos von Frauen und Männern und reflektiert, wie es ist, wenn Frau und Mann sich gegenseitig „aufgeben und aneinander anpassen“.
Ernst ZDRAHAL setzt die Protagonistin des wohl berühmtesten Tagebuches der Welt, Anne Frank, in einen „Panic Room“, dessen Wände mit Texten vollgeschrieben sind – eine Anspielung aufden gleichnamigen Thriller mit Jodie Foster. Ein scheinbar sicherer Rückzugsort wird zur Bedrohung und zum Auslöser von Angst.
TAGEBUCHTAG LOVE.letters…
Weiterführende Links:
www.galeriestudio38.at/TAGEBUCHTAG
www.TAGEBUCHTAG.at
Eintritt frei, freiwillige Spenden erbeten!
Freitag, 16. November 2012, 19 Uhr im Cafe Club International C.I.
Payergasse 14, 1160 Wien
in Worten:
NIKAFeist / Georg GATNAR / Doris GETREUER / Christl GRELLER / Annette HEXELSCHNEIDER
Andrea PIERUS/Thomas ERHARD-WEICHSLER / Marah QUEENS gelesen von Karin STEGER / Waltraud ZECHMEISTER
in Bildern:
Doris GETREUER / Karin HANNAK / Annette HEXELSCHNEIDER / Beatrix KUTSCHERA
Andrea MACHMÜLLER / Yoly MAURER / Verena PRANDSTÄTTER / Ernst ZDRAHAL
Dienstag, 20. November 2012, 20 Uhr Osteria Allora art.wallensteinplatz
Wallensteinplatz 5-6,1200 Wien Lesereihe „bilder.worte.töne“
in Worten:
Dana-Lis BITTNER / GABINA / Michaela HAINISCH / Sonja HENISCH / Karl KOLT
kommentiert von Gunter GIPFEL
in Bildern:
GABINA / Sonja HENISCH / KRAINZ / Evamaria KARPFEN / Annelie KOPEINIG
Martina REINHART / Ulrich ZWICK
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