WEIHNACHTEN – EINE KONFLIKTREICHE BEZIEHUNGSKISTE?

Literarische Reflexionen von Ingrid J. POLJAK & Irene POLLAK ergänzt durch Texte zum Weltuntergang von Jura SOYFER (1912-1939).

bilder.worte.töne 2012 an jedem 20. im 20. um 20 uhr!
Osteria Allora art.wallensteinplatz Wallensteinplatz 5-6, 1200 Wien
www.galeriestudio38.at/LITERATUR20
Wir ersuchen um eine freiwillige Literaturspende ab EUR 5.-

Donnerstag, 20. Dezember, 20 Uhr
WEIHNACHTEN – EINE KONFLIKTREICHE BEZIEHUNGSKISTE?
Literarische Reflexionen von Ingrid J. POLJAK & Irene POLLAK
ergänzt durch Texte zum Weltuntergang von Jura SOYFER (1912-1939)

Literarische Reflexionen über Beziehungsstrukturen und Wendepunkte in der Vorweihnachtszeit bei bilder.worte.töne!

Am 20. Dezember findet mit der Lesung von Ingrid J. Poljak und Irene Pollak das Jahresthema „Beziehungen“ seinen Abschluss, bevor die Reihe „bilder.worte.töne“ 2013 mit dem Jahresthema „ZEIT“ fortgesetzt wird. Ergänzt wird der Abend mit – nach wie vor aktuellen – Texten des Autors Jura Soyfer, der am 8. Dezember seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte.

Die Weihnachtszeit bringt das Beste und das Schlimmste in uns zum Vorschein.
Unsere Bereitschaft, viel zu leisten, unseren Lieben ein schönes Fest zu bereiten und ihre Wünsche zu erfüllen, trotz ökonomischer Zwänge, führt oft zu innerfamiliären Konfliktsituationen.

„Unsere unerfüllten Wünsche und die Vorwürfe an diejenigen, die wir dafür verantwortlich machen wollen, kommen ebenso zum Vorschein wie alte Wunden, Konkurrenz, Versäumnisse und Verfehlungen. Zu dieser Zeit der Wendepunkte blättert das alte Gold ab, es schmelzen die wächsernen Haltungen und Attitüden“, so beschreibt Irene Pollak den Inhalt ihrer Lesung.

Ingrid J. Poljak hat ihre heiter-ironische Erzählung „Old Nick im Stress“ in der Welt der Schwarzalben, Kobolde und Elfen angesiedelt. Dennoch „menschelt“ es darin gewaltig. Existenzielle Sorgen zwingen Nick dazu, sich wieder als Weihnachtsmann zu verkleiden, aber weder Rauschebart noch Bauch sind auffindbar…

„Ihr sagt, dass die Menschheit einmal im Jahr / sich um denselben Christbaum schar’/ Das stimmt! Doch hatte zu allen Zeiten / der große Christbaum der Menschheit zwei Seiten / die eine behangen mit Flitter und Gold / mit Backwerk und Englein wunderhold / Dort ist man glücklich allemal / die andre Seite aber ist kahl / Dort feiern wir“ – lauten die Strophen eines Gedichtes aus dem Theaterstück „Christbaum der Menschheit. Eine proletarische Weihnachtsfeier“ von Jura Soyfer.
Einige Textstellen aus seinem Stück „Der Weltuntergang“, passend zur Prophezeiung des Maya-Kalenders, werden ebenfalls gelesen.

Ingrid J. POLJAK erkor das Buch „Der Geisterseher“ von Schiller/Ewers zu ihrem langjährigen Kultbuch. Gleichzeitig begann sie in Ermangelung anderer Bücher, die ihr gefallen hätten, selbst Romane zu schreiben. Nebenbei schreibt sie auch Kurzgeschichten, in denen sie meist die Realität mit Absurdem und Schwarzem Humor mischt. Ihr bevorzugtes Genre sind Krimis und Thriller. 2012 erschien ihr Kriminalroman „Bildermord“ (Berenkamp-Verlag). Teilnahme an Lesungen und bei Wettbewerben in Deutschland (z. B. 1. Platz bei der Hamburger Schule des Schreibens).
Ingrid J. Poljak ist Mitglied des Vereins ::kunst-projekte::.

Irene POLLAK widmet sich schon seit frühester Kindheit dem Zeichnen und dem Schreiben. Nach einem Architekturstudium bei Prof. Hans Hollein an der Universität für Angewandte Kunst ist sie beruflich als Architektin und in der Erwachsenenbildung tätig.
Reflexion der und Navigation durch die vielschichtige Welt des Gefühls und des Bewusstseins durch Wort und Bild sind für sie die wesentliche Motivation ihres künstlerischen Schaffens.

Zahlreiche Ausstellungen, Ausstellungsbeteiligungen und Lesungen eigener und auch fremder Texte sowie Veröffentlichungen („Treibsand über Stolperstein“ und „Über’s Jahr“) zeugen von einer großen Bandbreite an kreativen Ausdrucksformen. Die regelmäßige Teilnahme an der Sommerakademie Bohemia für Bildende Kunst in Prag und Kosteletz ergänzt und erweitert Ansatz und Repertoire.
Irene Pollak lebt und arbeitet in Wien. Sie ist Mitglied des Vereins ::kunst-projekte::.

Jura SOYFER wurde in der Ukraine geboren und kam mit seinen Eltern, die vor der russischen Revolution flohen, nach Wien. Im Gymnasium schloss er sich der sozialdemokratischen Jugendorganisation an und wurde als 16jähriger in der „Arbeiterzeitung“ bereits literarisch tätig. 1934 begann er für die Kleinkunst zu arbeiten, schrieb Texte für das Theater „Literatur am Nachmarkt“ und das „ABC“. Es entstanden „Der Lechner Edi schaut ins Paradies“, „Astoria“ und „Vineta“. Nach den Februarkämpfen schloss er sich der KPÖ an, verfasste illegale Flugblätter und begann seinen Roman „So starb eine Partei“, einer Abrechnung mit der Politik der Sozialdemokratie. Die Nazis verhafteten ihn beim versuchten Grenzübertritt in die Schweiz und schickten ihn ins KZ Dachau, dann ins KZ Buchenwald. Dort schuf Soyfer den Text des bekannten Dachauliedes. Schon im Besitz eines Ausreisevisums nach den USA verstarb er an Typhus.

Weiteres Bildmaterial