Hotelimmobilien als lohnendes Investment?

Aktuelle Entwicklungen in der Hotelimmobilienbranche, die Werthaltigkeit von Hotelpachtverträgen und Wien als Hotelmarkt waren Inhalte einer Diskussionsveranstaltung von MRP Hotels

Wien – Am 16. November 2012 lud MRP hotels zu seinem ersten MRP hotels Talk im Hotel Bristol ein um das Thema „Sind Hotelimmobilien lohnende Investments?“ zu diskutieren. Nach der Begrüßung durch DI Herbert Mascha, Managing Partner bei MRP hotels, stellte Gerald Krischek, General Manager des Hotel Bristol, die neu gestalteten Veranstaltungsräume des Hotels, in denen die Podiumsdiskussion abgehalten wurde, vor. Martin Schaffer, ebenfalls Managing Partner bei MRP hotels, begrüßte anschließend die Diskussionsteilnehmer: Dr. Manfred Wiltschnigg, COO Immofinanz Group, Hans-Peter Herrmann, Senior Asset Manager Hotel-Fund Management Invesco Real Estate GmbH, Thomas Willms, Senior Vice President und Regional Director ECE Starwood Hotels & Resorts und Mag. Thomas Jungreithmeier, Partner bei TJP Advisory & Management Services GmbH.

Schafferer läuterte in seiner Einleitung das Spannungsfeld zwischen immer schwieriger Finanzierbarkeit von neuen Hotelprojekten und der Expansionsstrategie internationaler Hotelbrands. Er geht davon aus, dass es künftig in Ländern wie Österreich weniger neue Hotellimmobilien Developments, dafür aber immer häufiger Refurbishments oder Conversions geben wird.

Die verschiedenen am Podium vertretenen Player im Hotelbusiness ermöglichten das Thema von unterschiedlichen Seiten zu beleuchten. So erläuterte beispielsweise Thomas Willms bereits eingangs die aktuelle Asset-Light Strategie der Starwood Hotels & Resort: für Starwood gehe es darum, „die Gäste zu begeistern und nicht die Immobilie zu besitzen“, „wobei die richtigen Partner entscheidend für erfolgreiche Projekte und Wachstum sind“. Willms sieht immer häufiger High Net Worth Individuals als Investoren für Hotelimmobilien, vor allem bei den sogenannten Trophy Immobilien. Die Wachstumsstrategie von Starwood wird in Europa vor allem in der Türkei und in Russland deutlich.

Dr. Wiltschnigg erläuterte in seinem Statement, dass sich die Immofinanz aus strategischen Gründen von Teilen ihrer Hotelimmobilien trennen möchte. Er betonte vor allem die Wichtigkeit von Asset Management auf Eigentümerseite und dass es nicht ausreichend sei, auf die Pachtzahlung am Monatsende zu warten. In Krisenzeiten, so betonte Wiltschnigg, kann es erforderlich sein, den Pachtvertrag zu modifizieren, um eine langfristige Partnerschaft zwischen Eigentümer und Pächter sicherzustellen.

Mag. Thomas Jungreithmeir, TJP Advisory & Management Services GmbH, betonte, dass in Wien derzeit Hotelimmobilien vor allem von ausländischen Privatinvestoren nachgefragt werden. Vor allem bei Boutique- und Low Budget Produkten sieht er in Wien Aufholbedarf. Im Sanierungs- bzw. Restrukturierungsbereich sind vor allem Produkte in der österreichischen Resorthotellerie und zahlreichen CEE Ländern betroffen, weniger am Wiener Markt.

In bestimmten Märkten und nach selektiver Auswahl von Standort und Hotelbrand ist für Invesco Reals Estate in einem der beiden Hotelfonds auch der Erwerb von Hotelimmobilien die mittels Management- oder Hybridverträgen geführt werden möglich. Dies setzt allerdings voraus, dass die Mitarbeiter nicht beim Fonds angestellt werden, da dies aus rechtlichen Gründen nicht möglich ist. Invesco besitzt in Österreich drei Hotelimmobilien, wobei man sich auf Stadthotels konzentriert. Hermann sieht Hotelimmobilien im Vergleich zu zahlreichen anderen Asset Klassen als stabile Investments und erwartet sich einen stabilen Verlauf im Jahr 2013.

Den Wiener Markt sahen alle Podiumsteilnehmer im internationalen Vergleich durchwegs positiv. Neuentwicklungen in Wien werden durch die Erschließung neuer Märkte und der Präsenz neuer Marken als belebend gewertet.

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